Labradore


Von geheimnisvoller Herkunft
Über seine Herkunft kann man nur spekulieren: Vielleicht stammt er ursprünglich aus dem hohen Norden und kam mit dem Wikinger Erich dem Rotem Ende des 10. Jahrhunderts nach Nordamerika. Sicher ist nur, dass er vom 12. Jahrhundert an eine längeren Zeitraum ansässig war, wo er sich mit dem Newfoundländer und den Saint-Johns den beiden Hundearten auf der grossen Insel paarte. Heute geht man davon aus, dass der Labrador Retriever aus Nordamerika stammt. Und zwar aus den Regionen Neufundland und Quebec.
Dort wurden die Hunde beim Fischfang eingesetzt. Sie halfen fallende Gegenstände oder Fische ins Boot zu ziehen. Diese Wasserhunde wurden ursprünglich St.John Hunde genannt an die Anlehnung an ihre geographische Herkunft.
Die Ahnen der einzelnen Retriever-Rassen sind sehr unterschiedlich, doch einen gemeinsamen Urahnen haben sie alle.

Den Small - Newfoundland oder
den St. Johns - Dog

Diese Hunde die es heute nicht mehr gibt, sind aus Neufundland, eine Insel vor der Ostküste Kanadas, an der auch der Labradorstrom vorbei fliesst. Sie waren gross, kräftig und hatten ein sehr dichtes, fast wasserundurchlässiges Fell. Dieses schützte sie auch vor extremer Kälte. So konnten sie den Menschen bei der Jagd und beim Fischfang helfen. Sie sind ursprünglich gezüchtet und ausgebildet worden, um den Fischern bei Ihrer schweren Arbeit zu helfen. Sie benötigten dazu einen Hund der in der Lage war abgetriebene Fanggeräte zu apportieren, oder bei der Jagd Wassergeflügel aufzustöbern und erlegtes Wild zu apportieren.
Zwischen der südenglischen Hafenstadt Poole und St. John´s, was auf Neufundland liegt herrschte Anfang des 19. Jahrhunderts reger Handelsverkehr. So kamen ab und zu einige Exemplare des St- Johns Dog durch Seeleute nach England. Diese Hunde sind die Urahnen des Retrievers.
Der Labrador - Retriever ist wahrscheinlich der direkte Nachkomme. Damals zeigte er sich als starker Hund mit langem Fell. Englischen Züchtern ist es gelungen, durch Kreuzungen mit dem Pointer und sehr strengen Selektionen einen leichteren Hund mit kurzem Haar zu schaffen. Bis dahin galten sie als Variante der Neufundländer. Dann erhielt er seinen jetzigen Rassenamen. Wahrscheinlich um ihn von den zahlreichen anderen Neufundländern, die als Retriever eingesetzt wurden zu unterscheiden. Die ersten hatten alle eine schwarze Fellfarbe.
Der Kennel - Club erklärte die Rasse 1903 offiziell an. Im Jahr 1916 wurde der erste Labrador-Retriever-Club gegründet. Dort wurde der Rassestandard bereits festgeschrieben. Dieser ist bis heute fast nahezu unverändert gültig. Ab diesem Zeitpunkt gab es die Möglichkeit, den Labrador reinrassig zu züchten.
Wie bei vielen Hunderassen kristallisierten sich auch beim Labrador Retriever zwei Zuchtlinien heraus. Die einen züchten hauptsächlich zu Showzwecken die anderen speziell für die Jagd (Arbeitslinien).
Züchter der Showlinien orientierten sich am Idealbild des auf Aufstellungen verlangten Standards also im wesentlichen an den äusseren Erscheinungsbild.
Dagegen haben Züchter der Arbeitsrichtlinien ihr Augenmerk auf ein ausgeglichen und ruhiges Wesen, Gesundheit und vor allem Arbeitsleistung und das Temperament wert gelegt.
Durch die verschiedenen Zuchtlinien tritt der Labrador in unterschiedlichen Erscheinungsbild auf. In der heutigen Zeit wird er auf Grund seiner bemerkenswerten Vielseitigkeit in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Neben seiner grossen Beliebtheit als Familienhund findet er Einsatz als Jagd, Blindenhund, Drogenspürhund, Mienensuchhund Rettungshund, Lawinensuchhund oder im Sport beim Agility und Flyball Verwendung.